# 538: Asche meines alten Lebens

Silke Schmidt
2 min readSep 28, 2024

--

Gedicht

Feiner als Sand,

grau wie Marmor.

Klebst an meinen Händen

Wie ein Film.

Alles in einer Dose

War mal Kaffee drin.

Habe mehr in der Tüte

Muss nicht sein.

Der Wind nimmt Dich auf,

jedes Aschekörnchen

fliegt im Wind,

ein schönes Muster

Verbrannt, alles verbrannt,

dann im Ofen vergessen

Alte Akten und Bücher

Briefe und Zettel

Ins Feuer geworfen

Alles losgelassen

Dann vergessen worden

Im Fluss des Lebens

Heute wieder entdeckt

Und fliegen gelassen.

Altes Leben in einer Urne

Platz für neues Leben gemacht

Nur ein paar Gramm

Aber so viele Jahre

Kann man sie verlieren

Im Feuer der Befreiung?

Ist auch egal,

jeder Tag bringt neues Leben,

jeder Tag hat noch altes Leben

Ich frag mich nur,

wie konnt ich Dich vergessen?

Hast hier geschlummert

Mehr als ein Jahr.

Sollte so sein,

dass ich Dich wiederfinde

und dann fliegen lasse.

Ob das was bringt?

Draußen im Wind,

bist Du zurückgekehrt

in den Kreislauf des Lebens

in das neue Sein.

Die Asche wird leben

Und Neues bringen

An einem anderen Ort

Für Tier oder Mensch.

Meine Finger sind grau

Soll ich sie waschen?

Wirklich alles weg

Verbranntes vergangen.

Ja, so soll es sein.

Und die Leichtigkeit kommt.

Was heute neu war

Ist morgen alt

Und die Asche darf fliegen

Immer wieder neu

Wünsche mir,

dass ich nie vergesse,

wie schön es ist,

das Alte zu lieben

und dem Wind zu schenken.

--

--

No responses yet