# 504: BOOK OF THE WEEK — “Fülle”
Geschichte hinter der Buchauswahl
Eben habe ich eine Stunde geschrieben und nun ist der Text weg. Ich habe darüber geschrieben, wieviel mir dieses besondere Geschenk einer lieben Freundin in diesem Jahr bedeutet. Ich habe über die Geschichte dieses “Anderen Adventskalenders” in literarischer Form geschrieben und über C. G. Westphal, einen Pfarrer, der die Initiative „Andere Zeiten“ gegründet hat. Ich habe darüber geschrieben, wie mein Leben zerbrochen war, die Schale wieder gekittet und ich dann dieses Jahr erneut die Schale auf den Boden geworfen habe, um jede Scherbe noch einmal um zu drehen, wert zu schätzen, und schließlich vergoldet an ihren Platz zu setzen. Ich habe darüber geschrieben, wie ich gerade in diesem Jahr sichtbar ein neuer Mensch geworden bin, wie ich mein Leben im Schnelldurchlauf noch einmal durchlaufen habe, um schließlich das Alte los zu lassen.
Vor allem habe ich über die Liebe geschrieben
Und über den Glauben
Und über das Loslassen.
Und jetzt ist der Text weg.
Und ich lasse ihn los.
Ich schenke Dir, liebe/r Leserin, diese meine Lieblingspassagen.
Mögen Sie Dich auch begleiten und vielleicht näher zu Gott bringen.
Das ist „Der Weg nach innen“.
Du findest Dich,
siehst Dich neu,
entdeckst Dich neu,
liebst Dich neu.
- Kintsugi
Das Bild der Schale mit den vergoldeten Klebestellen wird mich nie wieder verlassen — nie. Es fand mich am Tag einer Weiterbildung in der Notfallseelsorge, wenige Stunden bevor ein weiterer Bruch über mich herein brach. Nun begegnete es mir wieder. Ich finde es so schön. Es sagt so viel, das man nicht in Worten sagen kann.
2. Liebe
Ja, wir sind nicht Gott und können nicht ganz bedingungslos lieben. Aber wir können uns annähern. Der Mensch, den wir lieben, wenn er einfach nur bei uns ist, verkörpert das. Er braucht nichts zu tun und nichts zu leisten. Wir brauchen das auch nicht. Und wollen wir diesen Menschen “ohne wenn und aber” bei uns haben, dann kommt das schon nah ran an das, was man bedingungslos nennt.
3. Wozu?
Auch ich stand einmal recht jung an einem Grab. Das war der Beginn meines neuen Lebens. In diesem Leben frage ich immer seltener nach dem „Warum“ und vertraue auf das „Wozu“. Auch mich hat das näher zu Gott gebracht. Und es ist kein Zufall, dass diese Worte C. G. Westphal geschrieben hat, ein schreibender und äußerst kreativer Pfarrer. Ja, es wartet etwas auf mich und ich bin bereit, die letzten Schritte zu gehen. Es tut gut, zu wissen, dass „Schöpfung“ jeden Tag neu geschieht, wenn wir uns selbst einfach nur SEIN LASSEN. Dafür müssen wir eben zuvor eines machen: loslassen und auf das Neue vertrauen. Das bahnt sich an im Advent. Nach so viel Geduld, nur noch ein bisschen mehr. Ich freue mich darauf…
Lieber Dank an AN.
Reflexionsfragen
1) Kannst Du Dein Leben als eine gekittete Schale annehmen und lieben? Was braucht es, um die Klebestellen zu vergolden?
2) Was denkst Du zu „bedingungsloser Liebe“?
3) In welchen Situationen in Deinem Leben hast Du nach dem „Warum“ gefragt und keine Antwort bekommen? Brauchst Du wirklich noch eine oder hilft Dir das „Wozu“ weiter?