# 485: Du nervst

Gedicht

Silke Schmidt
3 min readAug 22, 2023
Foto von Andre Hunter auf Unsplash

Bin sauer auf Dich,

Manchmal sehr,

und auf mich,

weil ich nerve.

Begegne mir selbst

In Dir.

Zeigst mir,

wer ich bin

und nicht sein will.

Nervst noch mehr

mit jedem Tag,

den wir uns kennen.

Wünsche mir oft,

wärst mir egal.

Geht aber nicht,

ist zu spät.

Die Reise begonnen,

die Landung noch fern.

Keine Notausgänge

Kein Umdrehen möglich.

An jeder Wolke vorbei

Durch Blitz und Donner.

Nervst so sehr,

dass ich fliehe –

vor Dir

in mir.

Will endlich wissen,

wohin der Weg führt.

Zeigst es mir,

meine Ungeduld nervt.

Je mehr Du nervst,

desto mehr weiß ich,

dass ich gewachsen bin,

in meiner Abgrenzung,

in meinem Sein.

Hilft aber nicht,

macht es nur schlimmer.

Will sauer sein

Aber kann noch nicht.

Viel zu gewahr

Über meine Fehler.

Kann nicht mal weinen

Aus Wut über Dich.

Will weg von Dir

Und doch nervst Du weiter.

Ich umarme Dich,

und erdrücke mich.

Die Fesseln so fest

Keiner kann sie lösen.

Dann kommt der Tag

Da ist das Band gerissen.

Ich atme frei

Und spüre Dich nicht.

Da ist kein Wollen

Und kein Sehnen

Da bin nur ich

und der Frieden in mir.

Die Energie bei mir,

mein Blick nach innen.

Du kannst tun

Was Du willst

Berührt mich nicht.

Das ist kein Nerven mehr

Der Draht ist gekappt.

Ein neuer Morgen

Neues Licht am Horizont.

Es gibt noch Berge zu erklimmen,

aber ich bin in meiner Kraft.

Wo Du bist mit Dir,

weiß nur Gott.

Brauche Dich nicht mehr.

Bettele nicht.

Kannst mich berühren

Aber ich entscheide

Wie weit.

Trotzdem liebe ich weiter,

und vergesse Dich nicht.

Dein Nerven hat geholfen

Meinen Weg zu finden.

Bin angekommen bei mir

Und wünsche es Dir auch.

Die Wärme wird bleiben

Und neue Morgen kommen.

Sind beide nicht mehr da,

wo wir am Anfang waren.

Die Landung weiter fern,

aber die Reise jetzt Genuss.

Sei gewiss,

Du bist richtig,

genau wie Du bist.

Wirst finden Dein Glück

Auf Deine Weise.

Ob Du mich wieder nerven kannst,

wird die Zeit zeigen.

Bis dahin liebe ich Dich von fern,

mit Abstand und Grenzen

mit Achtsamkeit und eins mit mir.

Du nervst nicht mehr,

hab keine Angst.

Geh Deinen Weg

Und lass alles los,

Was Dich an Dir nervt,

ist schnell vergessen.

Wenn Du die Schönheit siehst,

die in Dir wohnt.

Ob Du nervst oder lachst,

ob Du weinst oder tröstest.

Was da ist ist da,

kein Nerven kann es überdecken.

Wie ein Diamant wird alles reiner,

bis nichts mehr bleibt

als was zu Dir gehört.

“Was ist wirklich wichtig?”

Du findest es heraus.

Bis keiner mehr nervt

um Dich herum.

Und Du spürst dann,

dass sich alles erfüllt,

was geschrieben steht.

Lässt Kühe fliegen

und Mauern fallen.

Braucht Zeit und Vertrauen.

Gott nervt weiter,

er lässt nicht los.

Nimmt Dich an der Hand,

führt Dich durch das Tal.

Wird noch ruckelig

und verdammt dunkel.

Lass sein Nerven einfach zu.

Am Ende unserer Kräfte

fängt das Leben wirklich an.

Da nervt nichts mehr,

Ich Dich nicht.

Du mich nicht.

Wir uns nicht.

Da ist nur noch Freude

Und Liebe für alles.

Mehr braucht es nicht,

um zu verstehen.

Das Leben muss nerven,

um das Glück zu suchen.

Und wer suchet der findet,

nur braucht es Mut.

Den hast Du,

das weiß ich.

Bist gesegnet mit allem,

was es zum Nerven braucht.

Gibst Gegenwind denen,

die sich zum Fliegen nicht trauen.

Auch das Reden braucht Mut

und das wird kommen.

Zur rechten Zeit

am rechten Ort.

Dann nervt uns niemand mehr,

und wir wissen genau.

Jedes Nerven war wichtig

und alles ist geschehen

wie es keiner kann planen.

Das ist das Leben

das wir annehmen lernen.

Und stehen auf mit Freude

was uns der Tag beschert.

Gute Reise, adieu,

auf ein Wiedersehen —

wann immer,

wo immer,

wer auch immer wir dann sind.

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