# 408: BOOK OF THE WEEK — “Start-Up Hacks”
Story behind the Book Choice
An manchen Tagen hat Bloggen die letzte Priorität. Genauso kurz fällt dieser Eintrag auch aus. Er ist trotzdem nicht ohne Bedeutung. Auf der Reise zu sich selbst findet man auch heraus, worin man ganz ungewollt, quasi „natürlich“, gut ist. Das Thema Management ist dabei eine entscheidende Kompetenz. Ich weiß nicht, ob das alles erlernt ist. Vielleicht ist es genauso viel oder wenig erlernt wie das, was ich als „unternehmerisch“ bezeichne. Was wichtig ist: Wenn hier von Startup-Hacks die Rede ist, dann ist das genauso hilfreich für das gesamte Leben wie gutes Management. Meine Startup-Begeisterung ist lange verpufft. Trotzdem bleibe ich dabei, dass Startups eine wichtige Rolle in der Gesellschaft spielen, vor allen Dingen für die Kultur. Und da sind wir schon gleich bei der ersten Passage.
1. Macher
Das klingt so nach Tschacka. Und das ist es auch. Ich habe erst jetzt begriffen, wie sehr das Machen einen verändert. Wenn man den Schritt zum radikalen Umsetzer mal gegangen ist, dann gibt es kein Zurück. Ich bin davon überzeugt, dass das irreversibel ist. Das ist schade, denn gewisse Dinge kommen dann nicht mehr für einen in Frage. Man muss Abschied nehmen von ihnen. Das tut immer weh. Aber dafür ist man gewachsen und bereit für neue Rollen, neue Verantwortung. Die braucht man auch, um etwas zu machen. Und genau deshalb ist es richtig, was Kalhammer hier auf den Punkt bringt. Die “Naysayer” muss man dann hinter sich lassen. Das wird auch immer einfacher mit der Zeit. Sie kommen einfach immer seltener vor im eigenen Umfeld.
2. Poker
Ich bin mir nicht so sicher, ob Poker wirklich das ist, worauf es ankommt. Es ist die Tatsache, dass die Wirtschaft — wie das Leben — ein Spiel ist (über die genauen Kriterien dafür, werde ich in Bezug auf ein anderes Buch mal schreiben). Und das ist auch der Grund, warum das, was der Autor hier schreibt, hilfreich ist. Ja, in der Wirtschaft, insbesondere im Unternehmertum, geht es um Unsicherheit. Aber es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, mit ihr umzugehen. Und Poker gibt jedem eine Reihe von Möglichkeiten, um weiterzumachen und möglicherweise zu gewinnen. Natürlich könnte man einwenden, dass es beim Pokern nur um Glück geht und nicht wirklich um Wertschöpfung. Aber das spielt keine Rolle. Für mich ist eines der wichtigsten Dinge beim Pokern, dass man gerade sitzt und ein Pokerface aufsetzt. Man jammert nicht, wenn man ein schlechtes Blatt bekommt. Und man muss akzeptieren, dass man auf dem Weg dorthin verliert.
Das ist das Start-up-Leben.
Das ist das Leben selbst.
Es ist das einzige Leben, das uns geschenkt wurde.
3. Fokus
Wenn ich das lese, schäme ich mich etwas. Denn das war mal meine absolute Stärke — der Fokus. Ich habe mich immer nur zu einer Zeit auf eine große Sache fokussiert. Irgendwann wurde mir das wohl zu langweilig. Oder ich habe einfach das Interesse an genau diesem Fokus verloren und mich nicht getraut, den Ballast komplett abzuwerfen. Wie dem auch sei, es wird nicht umsonst gekommen sein. Und so komplett habe ich die Fähigkeit sicher nicht verloren. Wahrscheinlich war ich einfach zu radikal fokussiert, völlig ohne Ausnahme und Freiraum. Das hat dazu geführt, dass ich ins Gegenteil gependelt bin, wie es Mankow hier beschreibt. Ich kann all das also nur bestätigen. Diese Erkenntnis ist wahrlich nichts Neues und es hätte mit Sicherheit nicht noch ein Buch dazu gebraucht. Aber wenn die Erkenntnis dadurch eine Audience erreicht, die davon noch nichts wusste — gut.
Was alle nur wissen sollten: Hacks bringen einen weiter auf dem Weg, aber nicht ans Ziel.
Reflexionsfragen
1) Wer war der schlimmste Nein-Sager, dem Du je begegnet bist? Wenn Du ihm heute wieder begegnen würdest, würdest Du genauso auf ihn reagieren wie in der Vergangenheit?
2) Welche Assoziationen hast Du mit Poker?
3) Was ist Dein aktueller Fokus?