# 393: BOOK OF THE WEEK — “Der letzte Satz”

Silke Schmidt
3 min readMar 27, 2022

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Seethaler, Robert (2021). Der letzte Satz.

Geschichte hinter der Buchauswahl

Der Titel heute passt wie die Faust aufs Auge. Es war nicht so geplant. Dies wird mein letzter sonntäglicher Buchblog. Ja, ich werde weiter bloggen, sicher auch mal über Bücher. Aber nicht mehr in der bekannten Art, nicht mehr jeden Sonntag. Es kommt ein Punkt, da ist es genug. Da reicht es. Einfach so. Man kann es nicht vorwegsehen, aber wenn der Punkt da ist, dann spürt man ihn. Das ist gut so, denn dann ist etwas zu Ende und man ist auch bereit, es zu Ende gehen zu lassen. Genauso ist das heute. Es hat schon ein neuer Abschnitt begonnen. Darüber freue ich mich.

Vergangene Woche fragte mich eine Studierende, warum ich schreiben würde. Ich hatte keine Antwort. Nun, das stimmt nicht, ich hatte eine, aber die war alarmierend. Ich sagte: „Ich muss schreiben.“ Das stimmt auch, innerlich zumindest, und das wird auch immer so bleiben. Aber es grenzt schon an Sucht, wenn man sich bei diesem Satz zuhört. Und das gilt es zu erkennen. Außerdem kommt noch etwas Zwanghaftes dazu, denn sich jeden Sonntag etwas in die Agenda zu schreiben, muss nicht sein — sofern man es sich nicht selbst auferlegt. Das habe ich getan; mit Freude sogar. Nun werde ich mit Freude wieder andere Texte schreiben und bloggen, wann immer es mir in den Sinn kommt. Und lesen werde ich natürlich auch.

Es ist ein schöner Abschluss mit Seethalers Buch zu Gustav Mahler. Ich wusste nichts über ihn. Nun weiß ich etwas. Ich werde heute nicht lange über die einzelnen Passagen sprechen, sondern nur in einem Satz. Die Sätze werden beschreiben, wo ich nun angekommen bin nach diesen vielen Büchern und dem vielen regelmäßigen Bloggen. Wozu das genau „gut“ war, kann ich nicht sagen. Es war nötig, so viel ist klar. Ich habe viele Jahre gebraucht, um heute dahin zu kommen, wo ich früher schon mal war. Ich bin aber eine andere und die musste ich erst werden, damit ich weitermachen kann. Es gibt so viel zu entdecken, das man schon kennt, aber noch nicht annehmen kann. Hat man das geschafft, ist alles wie vorher, nur eben anders.

  1. Weit gehen
Seethaler 66

Mir ist klar geworden, dass ich mich schon vor langer Zeit dazu entschieden habe, lange zu gehen und offensichtlich auch später anzukommen.

2. Unbeschreibbar

Seethaler 69

Genauso ist es mit den Büchern, die ich an dieser Stelle nicht mehr beschreiben werde.

3. Abfahrten ohne Ankunft

Seethaler 128

Erst wenn man aufhört, irgendwo ankommen zu wollen, ist man schon da.

„Wer weit geht, kommt später an.“

Ein neuer Aufbruch ohne Ankunft.

Ein neues Kapitel im Buch des Lebens.

Mein letzter Satz

Im “Book of the Week” Blog.

Reflexionsfragen

1) Wohin bist Du gerade auf dem Weg?

2) Was findest Du „unbeschreibbar“?

3) An was hältst Du fest?

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