# 381: BOOK OF THE WEEK — „Uhren gibt es nicht mehr“
Geschichte hinter der Buchauswahl
Hinter diesem wunderbaren Buch gibt es nur die Geschichte, die jedes Buch begleitet: Es hat seinen Weg zu mir gefunden. Es ist ein wunderbares Geschenk dieses Buch. Man müsste es jedem Schüler in Deutschland zu lesen geben, eigentlich jedem Studenten. Und jedem, der aus der Schule raus ist, sowieso. Ich werde heute kaum Worte machen. Das schickt sich nicht. Ich bin noch lange nicht halb so alt wie Elisabeth Heller zur Zeit der Aufzeichnungen. Ich bin gerade mal etwas mehr als halb so alt wie André Heller heute. Und Alter bedeutet etwas, das lernt man aus diesem Buch. Es soll nicht heißen, dass das Alter über alle Klugheit entscheidet. Aber kluge Menschen macht es eben weise. So beschreibt es der Klappentext treffend:
„Ein Buch voller Weisheit, Poesie und Witz — über eine späte Liebe und große Offenheit zwischen Mutter und Sohn.“
Was will man mehr?
1. Gnade
Wenn man dem Leben vertraut, passiert alles zur rechten Zeit. Man muss es nur zulassen. Und man muss früh lernen, die Ungeduld mit Geduld zu ertragen.
2. Sternenhimmel
Das kann man gut in der Wüste. Da ist es so still, dass man sich vor sich selbst fürchtet. Und dann vergisst man sich ganz. Das ist der Anfang von etwas Großem.
3. Unfähigkeit
Das ist die wunderbarste Ermutigung, die ein Kind hören kann. Es dauert lange, bis man die eigene Unzufriedenheit als Geschenk annimmt. Und dann dauert es noch länger, die Fähigkeit zu erkennen, sie zu nutzen. Mit dieser Ermutigung einer über Hundertjährigen Mutter geht das leichter.
Wünsche ich jedenfalls.
Reflexionsfragen
1) Wie definierst Du das Wort Gnade?
2) Wie hättest Du auf die Frage geantwortet, wie man einem „Unerfahrenen“ die Menschen erklären könnte?
3) Gibt es etwas, das Du als richtig und wichtig erkannt hast, aber aus irgendwelchen Gründen nicht umsetzt?