# 297: Begriffen

Silke Schmidt
3 min readJul 26, 2021

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Goethe, Johann Wolfgang von (2005/1855). Die Leiden des jungen Werther, 10–11.

Story behind the Passage

Yesterday, I started getting deeper into Goethe. What I mean by that is that I really started studying him, not just on the surface like before. What differentiates “deeper” and “on the surface” for “normal” people, I do not know. For me, studying is a feeling. There is some trigger which raises my curiosity to an extent that I swallow everything about this person and close to every work by this person within a short time. It is like a key that certainly fits into the hole and everything becomes accessible and easily digestable that seemed like a mass of words and different concepts before.

I am far from being there with Goethe at this point but the biggest breakthrough already came when I was watching a documentary about him yesterday. As one of the literary critics was speaking, I realized something so clearly that I had never seen before. All of a sudden, it was there — the insight that what I am looking for is not to be found. The one topic, the one field, the one academic subject will never be there for me. Not even philosophy or theology will be these things in the long run, even though they will occupy me for a while now. Goethe did not have that but it also seems, he was not looking for it. Maybe I will find out differently but he seemed to be aware that there are no borders of interest. Instead, he was looking for love all his life and he indeed found it several times.

My Learnings

Habe begriffen,

das eine Thema gibt es nicht.

Wie eine Biene,

von Blume zu Blume.

Interessen in bunten Farben,

sind süß und duftend.

Fragt sich nur,

wie lange verharren.

Keine Frage des Willens,

sondern der Umstände.

Wie geht es heute,

das Lernen zu leben?

Hinter Klostermauern

Oder im eigenen Haus?

Wer wissen will,

darf heute nicht klagen.

Aber die Zeit ist knapp,

arbeiten und lernen.

Nicht immer dasselbe,

manchmal schon.

Schön zu wissen,

dass es so weitergeht.

Lange genug das Eine gesucht,

letztlich immer geahnt,

dass es nicht kommen wird.

Sich selbst finden,

im Wissen über die Welt.

Zeit verloren mit Grübeln,

nichts ist umsonst.

Noch genug zu entdecken,

wirkliches Wissen bleibt.

Ungeduld ist überflüssig,

nichts ändert sich,

obwohl alles sich ändert.

In Sprüngen die Welt erkunden,

Es führt zu nichts,

doch geht es nicht anders.

Wer sich selbst erkennt,

erschreckt sich manches Mal.

So viele Bücher im Kopf,

warum nicht schon zu lesen?

Lange nicht begriffen,

dass es so weitergeht.

Genie und Wahnsinn,

die Großen kannten es.

Viele waren glücklich,

für einen Moment.

Noch so viel zu lernen,

über die Natur der Welt.

Das Leben der Steine,

die Zeit bis zur Sonne.

Nicht alles gleich tief,

aber keinesfalls flüchtig.

Warum heute erst begriffen?

Alles braucht einen Namen.

Müdigkeit fügt Bilder zusammen,

die Nacht bringt neue Ideen.

Kein Zweifel daran,

die Erkenntnis beruhigt.

Die Einsamkeit mit den Gedanken,

bleibt Luxus mit Schmerz.

Wenn es ginge,

würde nichts ändern.

Alles hat einen Sinn,

auch das Lernen als Leben,

so alt es auch klingt.

Zu suchen bleiben die Seelen,

deren Geist versteht.

Vielleicht nur ein letzter Akt,

des normalen Lebens.

Es ist alles gut.

Es macht alles Sinn.

Es ist alles geplant.

Es ist nichts verloren.

Begriffen, was Wissen heißt.

Wenn man nicht anders kann,

als es als Glück zu nehmen.

Reflection Questions

1) Which works by Goethe do you know?

2) What is the value of reading works by 19th-century authors today?

3) Is there anything you are searching for?

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